Staub, von Carlo Bordini.

 

Immer etwas weniger werde ich sein, als ich es bin,
sogar viel weniger. Staub. Viel habe ich verloren.
Was verloren ist, kann nicht wiedergewonnen werden,
und wenn es wiedergewonnen wird,
ist es dann verstreut, in der vorbestimmten Ordnung
der Dinge findet es keinen Platz mehr. Ich bin froh,
bliebe von mir nichts anderes als ein Hauch
von Hülle. Vieles habe ich
verloren. Was bei diesem Hauch
am meisten zählt, ist die Abwesenheit des Spitzen,
rund soll alles sein und in sich geschlossen. Dies genügt.
Alles, was zerrissen ist, kann rund,
noch rund werden. Wie ein Gefäß. Noch ist es möglich.
Der Staub kann wiedergewonnen werden. Einmal war der Staub
Geröll. Jetzt ist der Staub kein Geröll,
allmählich wird er bröckelig. Etwas weniger
ist der Staub, aber er kann
zusammengehalten werden. Die Wunden
können zu Staub werden, zusammengehalten
und in sich geschlossen. Ich bin froh,
dass ich Dinge nicht verstehe. Ihren
Sinn. Es gibt Dinge, von denen ich nichts weiß, und darüber bin ich
froh. Wie Geheimnisse erscheinen sie,
sind ruhig. Zum Beispiel,
liebt mich das Mädchen, dem ich immer begegne,
oder nicht ? Ich weiß es nicht. Ich bin froh,
dass ich es nicht weiß. Ich bin froh, dass ich nicht weiß,
ob ich sie liebe oder besser, ich weiß, dass ich sie nicht liebe, dass ich sie
lieben könnte; ich bin froh,
nicht zu wissen, ob ich sie hätte lieben können. Dieses Geheimnis
gibt mir mehr Sicherheit als ihre Liebe.
Es ist schön, nicht zu wissen. Nicht zu wissen, zum Beispiel,
wie lange ich noch lebe
oder wie lange noch die Erde lebt.
Dieser Schwebezustand
ersetzt die Ewigkeit.

Aus « Straub », Übersetzung von von Silvana Bussmann in Zusammenarbeit mit Reinhart Moritzen.

 

POLVERE

Sarò sempre un po’ meno di quello che sono,
e anzi, molto meno. Polvere. Ho perso molto.
Ciò che si perde è irrecuperabile, e se lo si recupera esso
è ormai disperso, non rientra più nell’ordine prestabilito
delle cose. Sono contento
se di me non rimane che un lieve
involucro. Ho perso
molto. In questa levità,
ciò che più importa è l’assenza di acuti,
che tutto sia tondo e raccolto. Basta
questo. Tutto ciò che è devastato può divenire rotondo,
ancora rotondo. Come un vaso. È ancora possibile.
La polvere può essere recuperata. La polvere era una volta
detriti. Ora la polvere non è detriti,
è lenta friabile. La polvere
è un po’ meno, ma può essere
tenuta insieme. Le ferite
possono diventare polvere, raccolta
e conchiusa. Sono contento
di non capire le cose. La loro
ragione. Vi sono cose che ignoro, e sono
contento. Appaiono come misteri,
tranquille. Ad esempio,
la ragazza che incontro sempre, mi ama
o no? Non lo so. Sono contento
di non saperlo. Sono contento di non sapere
se l’amo, o meglio, so che non l’amo, che potrei
amarla; sono contento
di non sapere se avrei potuto amarla. Questo mistero
mi rassicura più del suo amore.
È bello non sapere. Non sapere, ad esempio,
quanto vivrò,
o quanto vivrà la terra.
Questa sospensione
sostituisce l’eternità.

(…)

Tratto da Carlo Bordini, I costruttori di vulcani, Luca Sossella, Bologne, 2010.

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